9 Gedanken - Teil zwei

10. February 2018

4. Faszination Unterwasserwelt - salzig

Vor Belize befindet sich das zweitgrösste Barrier-Reef der Welt. Nach langem hin und her entscheiden wir uns zwar gegen eine Auszeit auf einer der Inseln. Schnorcheln vor dieser unglaublich schönen Küste lassen wir uns trotzdem nicht entgehen. In Xcalak, ganz im Süden Mexicos, direkt vor der Grenze zu Belize, verbringen wir ein paar gemütliche Tage und nutzen die Gelegenheit mit den Kajaks raus zu paddeln und die Unterwasserwelt zu erkunden. Allein schon die Fahrt im Kajak ist traumhaft. Wir geniessen den Blick auf die Küste, die Ruhe und Weite des Meeres. Nach kurzem werweissen, wie wir vom Wasser wieder ins Kajak kommen binden wir unsere Boote doch an eine Boje und wagen den Sprung ins lauwarme Nass. Wir geniessen die Zeit im Wasser, versuchen so viele unterschiedliche Fische wie möglich zu entdecken, mit ihnen zu schwimmen, bestaunen Korallen die wie Blätter im Wind scheinen. Dann geschieht eines meiner absoluten Highlights der ganzen Reise: total unerwartet schwimmen plötzlich vier Rochen direkt auf uns zu und schweben an uns vorbei. So etwas eindrückliches habe ich selten gesehen. Der Augenblick brennt sich in mein Gedächtnis und so plötzlich wie die Rochen aufgetaucht sind, verschwinden sie wieder in der Weite der geheimnisvollen Unterwasserwelt.

5. Gesundheit ist unser wichtigstes Gut

Zu viert blieben wir aufgrund einer Lebensmittelvergiftung für mehrere Tage im Van geschwächt auf dem gleichen Campingplatz in San Cristobal de Las Casas, um mit Bouillon und Reis einigermassen wieder zu Kräften zu kommen.
Wir halten unseren Körper und unsere Gesundheit oft für selbstverständlich. Erst wenn es uns nicht so gut geht merken wir wie viel unser Köper jeden Tag leistet. Was er uns alles möglich macht, uns überall hin trägt, uns Berge besteigen und die Welt erkunden lässt. Ab und zu daran erinnert zu werden, dass wir unserer Gesundheit Sorge tragen sollten ist wohl nicht nur schlecht. Zu sehen wie energie- und machtlos wir sind wenn der Körper gerade nicht funktioniert macht mir bewusst, dass Gesundheit vielleicht unser wichtigstes Gut ist und ich dieses in Zukunft besser pflegen will. So hat unsere zwar unterhaltsame aber folgenschwere Eskapade in San Cristobal doch auch ihr Gutes.

6. Faszination Unterwasserwelt - süss

Nebst dem grossartigen Erlebnis vor der Küste von Mexico packen wir Schnorchel und Taucherbrille auch im Süsswasser aus. In der Region Quintana Roo gibt es hunderte von Cenotes – unterirdische Kalksteinhöhlen, welche durch den Einsturz der Decke entstanden und zum Teil grosse Tunnelsysteme bilden. Nach vorabentlichen Recherchen entscheiden wir uns für die sehr bekannte, vor allem auch fürs Tauchen berühmte Cenote „Dos Ojos“ bei Tulum. Wie gewohnt machen wir uns früh morgens auf den Weg und stehen fast als erste am Eingang der Anlage. Auf Grund der frösteligen Temperaturen sind wir noch zurückhaltend und schauen uns die zwei „Löcher im Boden“ zuerst von Land aus an. Von da lässt sich nicht mal annähernd erkennen, was wir unter Wasser noch entdecken werden. Oberhalb des Wasserspiegels sehen wir jeweils den Rand einer Höhle, welche sich kreisförmig um uns – um die durch den Einsturz aufgeschüttete Mitte des Lochs – formt. Zu Beginn empfinde ich die dunkle Weite am Rand der Höhle unter mir noch als unheimlich, doch dann bemerken wir die Taucher, welche unter uns die Cenote entdecken. Mit ihren Taschenlampen leuchten sie die Limiten der Höhle aus, erhellen Passagen zwischen Kalksteinsäulen und versteckte Nischen in der Tiefe. Das kommende und gehende Licht der Taschenlampen erlaubt uns die Welt unter Wasser immer mehr zu entdecken, das Tunnelsystem und dessen Ausmass besser zu erkennen und zu verstehen. So merken wir, dass hier eine ganz andere, geheimnisvolle Unterwasserwelt existiert. Ich stelle mir vor hierher als Taucher zurückzukehren, mehr von dieser Welt zu erkunden und gleichfalls den Schnorchlern an der Wasseroberfläche Einblick zu bescheren.

Dieser Artikel wurde von Madlen geschrieben nach dem sie uns während rund vier Wochen auf unserer Reise durch Mexiko und Guatemala begleitet hat.

Fortsetzung folgt.